Aus Sage und Geschichte - die Schnepfenkapelle
Zwei Legenden werden über die Entstehung der Kapelle erzählt: In alter Zeit fand ein Schäfer auf der Höhe das Gnadenbild unter einem Wachholderbaum. Man hängte es nach halbem Wege nach Oberbimbach an einen Baum und gedachte hier eine Kapelle zu errichten. Die kleine Pieta jedoch lag am nächsten Tag wieder an Ihrer Fundstelle. Das soll mehrfach geschehen sein, woraus man zu erkennen glaubte, die Mutter des Herren wolle eben an diesem Platz verehrt werden. So baute man hier die Kapelle.
Auf der Schnepfenjagd im nahen Wald verirrte sich einst ein Teilnehmer der Jagdgesellschaft und geriet bei Nacht in das Sumpfgebiet am Oberlauf des Bimbaches. In seiner argen Bedrängnis habe er das Gelübte getan, wenn er durch die Fürbitte Mariens gerettet werden, wolle er zum Dank ein Kapelle errichten.
Interessantes,… so war das damals
Wie es zum Bau der Bimbacher Schnepfenkapelle kam beschrieb eine Sage von Ignatz Schwarz, die den Buchenblätter 1849 entnommen und im Original Wortlaut wiedergegeben wird.
Die Schnepfen – Kapelle
Man hörte kaum zum Abendsegen am Turme sich die Glocken regen, da, zu dem Forste rüstig schlich der Pastor nach dem Schnepfenstich
Kahl stand die Eiche noch, die Birke die Buch in den Waldbezirke; In Topfen fiel der Regen lau, den Frost zu ziehen aus der Au, in Knospen und im Keim der Bäume zu wecken auf des Frühlings Träume, durch lichte Schneisen, - wie ein Pfeil- die Schnepfen schossen hin in Eil.–
Der Pastor sehr behend den Schuss, den flüchtigen, entsenden muss. Gar manch Schnepfe flog vorbei, gar manche auch ereilt das Blei, bei Jagdes Lust, so ihn erfüllt, von tiefer Nacht wird er umhüllt. Heim lenktet aus des Dickichts Mitte bei Finsternis der Schütz´ der Schritte.–
Da, plötzlich sinkt er ein im Moor, nimmt wahr, das er den Pfad verlor. - Je mehr der Pastor ist bemüht´t sich zu befreien, - tiefer zieh´t der Moor, so grundlos, ihn darnieder.
Ermattet werden schon die Glieder jetzt,- sollt er spurlos nicht versinken, noch einmal Rettung ihm hier winken, gelobt er, an dieser Stelle zu bauen eine Waldkapelle!
Sieh! durch das Dunkel freundlich bricht entgegen kommend ihm ein Licht.- Der Küster ist es; aus der Ferne ertönt sein Ruf. – Mit der Laterne - hat ihn ein Bote auf gestört, der für dem Kranken Trost begehrt.
Er will am Waldsaum, bei den Buchen, nun eilig den Pastoren suchen, damit er, eh´der Kranke ende, demselben heil´ge Zehrung spende.
Der Pfarrer sich gerettet sieht,- vom Küster, der aus dem Sumpf ihn zieht. Es soll der Dank sich von dem Priester nicht bloß beschränken auf den Küster, nein! – das Gelübde zu erschöpfen.- Der Pastor baute auf der Stelle wo er versank, die Waldkapelle.- Man nennt sie heute noch,–
> Die Schnepfen. <